Das Bewusstsein, dass die Gebäudestruktur und Ausrüstung die Konservierung stark positiv oder negativ beeinflussen können, lässt die Beratung im Bereich Architektur selbstverständlich werden. Der Berater in der Konservierung begleitet Architekten, Ingenieure und Klimaingenieure, aber auch kleinere Institutionen, um Anforderungen an die Konservierung bereits im Konzept eines Baus oder eines Umbaus zu integrieren, oder auch um einen bestehenden Raum als Magazin für Schriftgut zu wählen. Die Kosten der Beratung sind oft kleiner als die Folgekosten; es ist oft der Fall, dass es einfachere Lösungen gibt, als die geplanten. Auf jedem Fall ist es sinnvoller und billiger, die Probleme zu Beginn zu vermeiden als sie später zu lösen.
Kleinere Institutionen, insbesondere kleine Archive und Museen, tragen oft die Verantwortung, ihre Bestände langfristig zu konservieren ohne über grössere Mittel zu verfügen. Mittels Begutachtung der Räumlichkeiten kann der Konservator-Restaurator erkennen, in wie weit Räume für eine Aufbewahrung geeignet sind. Weiter kann Leerzeichen fehlt Massnahmen bestimmen, die einfach und effektiv sind und die realistische Möglichkeiten der Institution berücksichtigen. Die Kosten einer solchen Beratung sind gering und erlauben grössere Probleme und Ausgaben zu vermeiden, wie zum Beispiel ein Schimmelwachstum auf den Beständen. Im besten Fall wird eine solche Beratung vor der ersten Benützung der Räumlichkeiten ausgeführt ; zu dem Zeitpunkt ist es am einfachsten, die Risiken zu identifizieren und zu vermeiden. Referenzen. Archives communales : Estavayer-le-Lac, Freienbach, Kerns, Cernier, Robert-Walser Archiv Bern, Lindau, Bulle, Romont, Musée International de la Réforme Genève, Banque Rotschild Genève, Stadtarchiv Luzern, Lugano, Einsiedeln, Yverdon, Montreux, Pully, collection suisse de la danse Lausanne, Ville Sion, etc.
Zivilschutz- und Kulturgüterschutzräume bieten nicht immer ein geeignetes Klima, weil die Bauvorschriften diesen Aspekt wenig berücksichtigen. Es ist deswegen wichtig, die Baufeuchte mit geeigneten Instrumenten zu messen, bevor ein Raumbenutzungskonzept und ein Klimakonzept entwickelt werden.
Teilnahme an der Entwicklung eines Pflichtenhefts für Architekturwettbewerbe. Eine gut formulierte Ausschreibung ist eine zentrale Hilfe für die Kreativität der Architekten, ein Gebäude zu entwickeln, das keine konzeptuellen Widersprüche mit den Prinzipien der Konservierung enthält. Teilnahme in der Jury als Mitglied oder Experte. Die Funktionalität des Gebäudes sollte ihren Platz zwischen den für die Projektauswahl bestimmenden Entscheiden finden. In dieser Phase es geht darum, grössere strukturelle Probleme zu identifizieren, die später schwer oder nur mit höheren Kosten zu lösen wären. Referenzen : concours d’architecture pour le projet Arsenaux à Sion (Médiathèque et Archives de l’Etat) ; concours d’architecture pour la Maison du livre (Concours Vigie-Gonin) à Lausanne ; concours d’architecture pour le musée de l’Elysée (Elysée-Mudac) à Lausanne.
Eine gute Ausschreibung erleichtert parallel die Entscheidung der Jury, um die gewünschte Funktionalität, unter anderem auch im Bereich der Konservierung auszuwählen.
Die Magazine und die Räumlichkeiten, in denen Bücher, Archivalien und Objekte bearbeitet werden, werden oft im Projekt vernachlässigt. Das hat zur Folge, dass die Etappen des Vorprojekts und des Bauprojekts wesentlich aufwändiger werden; manchmal ist es nicht mehr möglich, das im ersten Konzept Vergessene nachträglich korrekt in das Projekt zu integrieren.
Eine frühe Mitarbeit ist deswegen am sinnvollsten und effektivsten, um die Konservierung optimal zu integrieren und um die Kosten unter Kontrolle zu halten.
Ich habe ein Werkzeug für die schnelle Bewertung der Konservierung in Bauprojekten von Bibliotheken, Archiven und Museen entwickelt. Die Kriterien betreffen die Kohärenz mit der Konservierung in den Arbeitsabläufen, Magazinen, Arbeitsräumen, Lesesälen und Ausstellungsräumen.
Für neue Magazine ist es günstig, die Mitarbeit im Moment der Erstellung der Ausschreibung zu starten, gegebenenfalls vor einem Architekturwettbewerb. Es ist sinnvoll, den Architekten eine klare Beschreibung der entscheidenden Kriterien zu vermitteln, so dass auch die Konservierung den Ansprüchen der Institution entspricht. Referenzen : Neue Gebäude : 1990-1995 : Archivio di Stato e Biblioteca Cantonale a Bellinzona (architecte Luca Ortelli); 2005 : consultant pour la création de locaux d’archives dans le nouveau bâtiment de l’OMC à Genève (arch. Philippe Longchamp) ; 2006 : pré-projet pour des nouvelles Archives d’État d’Obwalden à Sarnen (arch. Degelo) ; 2006 : dépôts de la Phonothèque nationale du Mexique (travail à distance) ; 2006-2007 : Landesarchiv Vaduz (arch. Keller + Brander, Vaduz) ; 2008 : extension du bâtiment 4 du CICR, nouveaux dépôts d’archives (arch. Honegger+Muller) ; 2008 : dépôt logistique et archives CICR à Satigny (arch. Group8 Genève) ; 2008-2009 : dépôt et musée des biens culturels, couvent de St. Andreas à Sarnen (arch. Ch. Mennel) ; 2011-2014 : planification de dépôts communs aux institutions de la Ville de Genève (Ecoquartier arch. Dreirer+Frenzel) ; 2012-2015 : Heritage Centre de Nestlé à Vevey (arch. Concept Consult Architectes Lausanne) ; 2014-2015 : étude de faisabilité des nouveaux locaux des Archives d’État de Genève (Service cantonal d’architecture Genève)
Eine permanente Begleitung des Projektes während der verschiedenen Phasen des Baus (Vorprojekt, Baubewilligung, definitives Projekt, Baustelle, Inbetriebnahme) ist empfohlen, um die Kohärenz des Projektes im Bereich der Konservierung konstant zu halten. Während des Baus kann es geschehen, dass Baustelleschwierigkeiten und andere Faktoren zu Varianten des Grundprojektes führen; in diesem Fall soll der Konservierungsberater beigezogen werden, um ungewünschten Folgen zu vermeiden.
Als Grundprinzip gilt, die Anforderungen der Konservierung in die Bautätigkeit zu integrieren. Komplementäre Technologien sollen nur so viel wie nötig eingesetzt werden, weil sie oft teurer und wenig zuverlässig sind. Der Konservierungsberater analysiert die Kompatibilität der technischen Lösungen von verschiedenen Spezialisten (Architekt, Bauingenieur, HKLS-Ingenieur, Sicherheitsspezialist, usw.), die nicht immer die Interaktionen und Folgen für die Konservierung berücksichtigen. Eine gute Lösung in einem Bereich kann negative Folgen in anderen Bereichen bewirken. Es ist deswegen sinnvoll, die mögliche Interaktionen zwischen den technischen Lösungen von Anfang an zu betrachten.
Pflichtenheften : Bibliothèque Cantonale et Universitaire Fribourg ; Archives d’État du Valais ; Landesarchiv Vaduz ; Archives d’État Neuchâtel ; Archivio di Stato Bellinzona ; Archives du CICR Genève ; Fonoteca Nazionale Lugano ; musée de l’Elysée Lausanne.
Bevor eine bestehende Situation geändert wird, ist es sinnvoll, sie gut analysieren, so dass die Folgen einer baulichen Anpassung oder eines Umbaus so gut wie möglich unter Kontrolle sind. Ausgangspunkt ist eine Analyse der heutigen Konservierungssituation und der Identifizierung der Probleme. Referenzen:
Das Umbauprogramm sollte die physikalische Eigenschaften des Baus und die klimatische Bedingungen der Umgebung berücksichtigen, so dass die positiven Eigenschaften des Baus am besten genützt werden und die zusätzlich geplante technische Einrichtung möglichst reduziert wird. Insbesondere werden folgende Aspekte berücksichtigt:
1996 Archives de l’Architecture, Accademia di Architettura, Mendrisio
1996 Archives de la Ville de Strasbourg (F)
1997-1998 Archives cantonales Vaudoises
1998-1999 Archives de la Ville de Montreux
2001 Stadtarchiv Luzern
2001, 2006 Stadtarchiv Lindau (D)
2001-2004 Fonoteca Nazionale à Lugano
2002 Archives d’État du Valais.
2002-2004 : Bibliotheca Bodmeriana à Genève (architecte Mario Botta)
2004 Archives de l’Etat de Neuchâtel projet Anciens abattoirs de La Chaux-de-Fonds (arch. Jean Châtelain)
2004 Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds (arch. Julien Dubois).
2004 Archives de la Ville de Martigny (arch. J. Chabbey).
2005 Archives de l’Evêché de Lugano : étude préliminaire (archi. L. Vacchini)
2005 Archives d’Etat de Neuchâtel
2005 Archives OMC Genève (arch. Ph. Longchamp)
2006 Staatsarchiv Obwalden, Vorprojekt (arch. Degelo).
2006 Archives de la Swiss-Re Zürich
2006 Archives de la Ville de Genève
2005-2007 Bibliothèque publique et universitaire de Genève (Bibliothèque de Genève)
2006 Phonothèque nationale du Mexique (travail à distance)
2006-2007 Archives de la Ville d’Yverdon-les-Bains (arch. Brunner et Carrard)
2006-2007 Landesarchiv Vaduz (arch. Keller + Brander, Vaduz)
2008 Archives du CICR Genève : extension du bâtiment 4 (arch. Honegger+Muller)
2008 Archives du CICR Genève : nouveau bâtiment Satigny (arch. Group8 Genève)
2008-2009 : Kulturgüterraum Kloster St. Andreas à Sarnen (arch. Ch. Mennel)
2009 Archives commune de Cernier (Ne)
2009 Robert Walser Archiv Bern
2009-2012 Archives d’État du Valais
2011 Musée Romain d’Avenches
2011-2014 Dépôts communs aux institutions de la Ville de Genève Carré Vert – Artamis (arch. Dreier + Frenzel Genève)
2012-2015 Collection suisse de la Danse à Lausanne
2012-2015 Heritage Centre de Nestlé à Vevey (arch. Concept Consult Lausanne)
2012-2014 Archives de la Ville de Sion
2012 Archiv für Zeitgeschichte Zürich
2013-2014 Conservatoire et Jardin Botanique à Genève
2014 Kunsthistorisches Institut Max-Planck Institut Firenze
2014 Archives de la Ville d’Estavayer-le-Lac
2014 Cinémathèque Suisse Penthaz
2014-2015 Bibliothèque Publique et Universitaire de Neuchâtel
2014-2015 Archives d’État de Genève
2014-2015 Archives de la Ville de Bulle
2014-2016 Bibliothèque Cantonale et Universitaire à Fribourg
2015 Bibliothèque des musées de la Ville de La Chaux-de-Fonds
2015 Cinémathèque Suisse Zürich
2015-2016 Archives d’État Fribourg
2016 Archives d’État Neuchâtel
Der Entwurf und die Ausstattung einer Werkstatt für die Buchpflege, für die Konservierung und Restaurierung von Büchern und Archivalien bedürft eine grössere Erfahrung und einen tiefen Verständnis der vorgesehenen Tätigkeiten. Die Räumlichkeiten und die Ausrüstung werden nach den geplanten Funktionen und für die vorgesehene Arbeitskräfte konzipiert und ausgestattet, wenn möglich auch in einer Mitarbeit mit den Menschen, die später diese Tätigkeiten ausführen werden.
Grundkonzepte Analyse des Klimas der Magazine und Vorschläge für seine Verbesserung Wenn man die Qualität eines Magazins bewertet, denkt man oft zuerst an das Innenklima. Um das Klima zu beurteilen, braucht man die Messtabellen von Temperatur und relativer Feuchte von 12 Monaten. Die Messungen sollen mit einem genauen und zuverlässigen Gerät ausgeführt werden. Wenn gewünscht, begleite ich gerne eine Institution auch beim Kauf von geeigneten Messinstrumenten (Datalogger); ich verkaufe aber selber kein Gerät, um die Objektivität meiner Beratung zu garantieren. Referenzen : Archives cantonales vaudoises, Archives de la Ville de Montreux, Stadtarchiv Luzern, Stadtarchiv Lindau (D), Fonoteca Nazionale à Lugano, Archives d’État du Valais, Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds, Archives de la Ville de Martigny, Archives d’État de Neuchâtel, Staatsarchiv Obwalden, Archives de la Ville de Genève, Bibliothèque publique et universitaire de Genève (Bibliothèque de Genève), Archives de la Ville d’Yverdon-les-Bains, Archives du CICR Genève, Kloster St. Andreas à Sarnen, Robert Walser Archiv Bern, Archives d’État du Valais, Musée Romain d’Avenches, Collection suisse de la Danse à Lausanne, Archives de la Ville de Sion, Archiv für Zeitgescheichte Zürich, Conservatoire et Jardin Botanique Genève, Kunsthistorisches Institut – Max-Planck Institut Firenze, Archives de la Ville d’Estavayer-le-Lac, Bibliothèque Publique et Universitaire de Neuchâtel, Archives d’État de Genève, Médiathèque Valais, Archives de la Ville de Bulle, Bibliothèque des musées de la Ville de La Chaux-de-Fonds, Cinémathèque Suisse Zürich.
Die Planungvon Lüftungssystemen für Magazine von Archiven, Bibliotheken und Museen erfordert besondere Aufmerksamkeit, um die Eigenschaften der Gebäude- und Raumhülle gut zu integrieren. Diese Arbeit muss in Zusammenarbeit von Architekt, Bauphysiker, HKLS-Ingenieur und Konservierungsberater ablaufen.
Die Analyse des Klimas vor Ort hilft, die technologischen Bedürfnisse für die Luftbehandlung am genausten zu bestimmen. Das Ziel ist, korrekte Klimawerte nach Konservierungsnormen und eine hohe Klimastabilität mit minimalem Einsatz von technischen Lösungen zu erreichen.
Sobald die Messungen vorliegen, bringt die Analyse nicht nur die Information, ob die Klimawerte korrekt sind; sie ist auch ein gutes Werkzeug, um die Ursachen des klimatischen Verhaltens eines Raums oder von eines Gebäudeteils zu verstehen. Die Innenklimawerte sind oft in deren Beziehung mit den äusseren Klimawerte analysiert; damit kann man beurteilen, in wie weit die Dichtigkeit der Gebäudehülle genügend ist.
- Überlegungen zum Bau von Magazinen in Archiven und Bibliotheken, In : Arbido 5/00, p. 10-16, 2000.
- Architecture et préservation; même combat. Architecture and Preservation : Fighting the Same Battle. In: . International preservation news IFLA-PAC, N 22-23, décembre 2000 (texte bilingue français-anglais).
- Architektur und Konservierung: Der Bau von Archivmagazinen /Architecture et conservation: la construction des dépôts d’archives. In: A. Gössi. Archivbauten in der Schweiz und Fürstentum Liechtenstein. Baden, hier+jetzt, 2007